Gute Chöre haben eine Zukunft
Katholische Kirchenchöre im Kreis Olpe feiern 50. Cäcilienfest in Meggen. Vorsitzender Dieter Moers sieht Mangel an Wertschätzung für den Gesang
Von Nicole Voss
Meggen. Das Cäcilienfest am Samstag in der Meggener Schützenhalle stand ganz im Zeichen des 50.-jährigen Jubiläums der Katholischen Kirchenchöre im Dekanat Südsauerland, des
damit verbundenen Rückblicks, einem Ausblick in die Zukunft und dem Dank an Dieter Moers der nach 36 Jahren als Dekanatskirchenmusiker in den Ruhestand geht.
Maria Arns, Vorsitzende des Kirchenchores Meggen, der das Fest organisiert hatte, strahlte beim Blick in die voll besetzte Halle und wünschte den Sängerinnen und Sängern der 13 Gastchöre
unbeschwerte, gemeinsame Stunden. Der ausrichtende Chor, unter Leitung von Harald Jüngst, der bereits in der vorangegangenen Messe, zelebriert von Monsignore Bernhard Schröder, mit der
Spatzenmesse von Mozart eine von allen Seiten gelobte Visitenkarte seines Könnens abgab, eröffnete den Abend passend mit dem Festgesang von Christoph Wallibald Gluck. Dieter Moers Vorsitzender
der Chorgemeinschaft, blickte in seiner Begrüßung auf die Entstehung der Cäcilienfeste im Jahr 1967 zurück. Ein Jahr zuvor wurde die Chorgemeinschaft der Kirchenchöre aus den damaligen Dekanaten
Attendorn, Elspe und Olpe gegründet.
Seit 1987 begleitet Monsignore Schröder die Chöre als Präses: „Er hat immer wieder die Herzen der Sänger erreicht. Er ist gerade 70 Jahre alt geworden", kaum hatte Dieter Moers seine Gratulation
ausgesprochen, ließ der ganze Saal "Viel Glück und viel Segen" als Kanon erklingen. Trotz aller Freude über das Jubelfest, die Messe und die ansprechende Predigt des Monsignore, stellte Dieter
Moers den Fortbestand der Kirchenchöre mit der Frage: "Welche Perspektiven haben Kirchenchöre?" auf den Prüfstand und beantwortete sie zugleich: „Es mangelt an Wertschätzung des Singens. Die
kirchliche Bindung lässt nach. Das A und 0 sind Investitionen in die Kinderchorarbeit. Zwei gute Beispiele dafür sind die Kirchenchöre Hünsborn und Meggen."
Zweite wichtige Voraussetzung seien gute musikalische Aufführungen mit klassischem und modernen Liedgut. ‚Wir können uns den modernen Stücken nicht entziehen", mahnte Moers der sich überzeugt
zeigte, dass die Chorgemeinschaft, wenn auch in kleinerer Form, Zukunft habe. „Gesang ist Lobpreis Gottes. Es gilt Menschen mit Talent, Charisma und Freude zu finden", so der Vorsitzende der
Chorgemeinschaft. Dechant Andreas Neuser dankte für das Engagement
und die Zeit der Sängerinnen und Sängerund betonte: „Ich kann mir einen Gottesdienst ohne Gesang nicht vorstellen."
Bei Dieter Moers bedankte sich Pfarrer Neuser für dessen besonnene und verlässliche Art. Monsignore Bernhard Schröder schloss sich dem an und überreichte Dieter Moers ein Geschenk. Landrat Frank
Beckehoff hob hervor, dass Singen Himmel und Erde verbinde und sich die Sänger in den Dienst stellen. „Neben der Freude am Gesang sind auch Zusammenhalt und Gemeinschaft Garanten, dass der Funke
immer wieder überspringt."
Geboten wurden an dem Abend primär sakralen Werken, modern vertont in deutscher und englischer und lateinischer Sprache.
Besonderen Beifall erhielt der junge Kinderchor im Kath. Kirchenchor Meggen für seine Vorträge "Jada" und "Hold back the river".