Konzert der besonderen Art
450 Zuhörer bejubeln in Meggen den Katholischen Kirchenchor und seine Gäste
Von Marius Albers
Meggen. Klänge der Freude - das war das Motto des Konzerts des Kirchenchors St. Bartholomäus in „Meggens guter Stube"; wie Thomas Arns, einer der Moderatoren, in
seiner Begrüßung die Schützenhalle betitelte. Der Chor hatte dazu auch einige Gäste eingeladen, so dass das Programm eine abwechslungsreiche musikalische Reise versprach.
‚Wir haben tief in den Schatzkisten von Folklore, Musical, Oper und Operette gegraben. Sie werden überrascht sein, was der Kirchenchor alles drauf hat", so Co-Moderator Gerd-Peter Zapp.
Klänge der Freude - so war auch der Titel des Eröffnungsliedes. Der von Harald Jüngst geleitete Chor wurde dabei und den Rest des Abends von Simone Witt auf dem
Flügel begleitet. Leichte Anspannung auf den Gesichtern der 87 Chormitglieder, aber als die ersten Harmonien die Halle füllten, war diese schnell verflogen. Als erster Gast des Abends stellte
sich die Sopranistin Ute Eisenhut singenderweise vor. Die Dozentin für Gesang an der Schauspielschule Köln konnte das Publikum mit dem swingenden Schlager „Das gibt's nur einmal"
auf den besonderen Abend einstimmen.
Es folgten Lieder unter dem Thema „Folklore der Welt", und mit dem dynamischen Chorklassiker „Adiemus" und dem sanft-eindringlich vorgetragenen „The Rose" konnte der Chor seine ganze Klasse unter
Beweis stellen. Bei flott-melancholischen Tango-Rhythmen zog Benedikt Wüllner auf dem Akkordeon alle Register. Der gerade einmal 15 Jahre junge Virtuose hat bereits zahlreiche
nationale und internationale Preise für sein Spiel gewonnen und „Der Junge mit der Ziehharmonika" (so Zapp) zeigte auch in Meggen sein außergewöhnliches Talent.
Ganz im Stil der 20er Jahre sang Ute Eisenhut ihr „Good Bye, Johnny" und unterstützte den Chor bei „Amazing Grace." Als die letzten Töne des Chores verklungen waren und die Sänger sich
zurückgezogen hatten, folgte der Einmarsch der Rhine Area Pipes & Drums, begleitet von stehenden Ovationen. Erst nahm ein einzelner Dudelsack die Melodie von Amazing Grace
wieder auf, dann spielte das ganze Ensemble aus acht Dudelsackspielern und vier Trommlern begleitet von einem Keyboarder das englische Kirchenlied. Das Publikum war begeistert von der Darbietung
der Düsseldorfer Band, die selbstverständlich in Stilechten Schottenrock auftrat und dabei authentisches Scotland-Flair verbreitete.
Nach der Pause standen Oper, Operette und Musical auf dem Programm. Auch hier waren wieder alle Künstler des Abends beteiligt und präsentierten Klassiker von Verdi und Johann Strauss. Nach
Stücken der Musical-Großmeisters Andrew Lloyd Webber, die der Chor interpretierte, sang Ute Eisenhut gekonnt stimmgewaltig zwei Lieder aus „My Fair Lady", bevor es auf das große Finale zuging.
Das, wie sollte es anders sein, wenn man schon eine Dudelsackband dabei hat, war natürlich das großartige Highland Cathedral, mit dem alle beteiligten Musiker ein tolles Konzert beendeten.
Für den Kirchenchor gehören neben zahlreichen Kirchenkonzerten auch weltliche Konzerte zum regelmäßigen Chorprogramm. Zuletzt gab es vor vier Jahren ein solch breit angelegtes Programm.
Maria Arns, 1. Vorsitzende, freut sich über den großen Zuspruch der Zuschauer: ‚Wir haben ein großes Publikum im Kreis Olpe und darüber hinaus." Auch am Samstag gab es bei rund 450 Besuchern kaum
einen freien Stuhl, was einen schönen Lohn für die aufwändige Vorbereitung eines solchen Abends darstellt. Nächster großer Programmpunkt ist die Konzertreise nach Usedom, auf der Ute Eisenhut den
Chor ebenfalls begleiten wird.